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Bedeutende Veränderungen in den Bonner Verbänden

Aktualisiert: 18. Jan.

Sowohl die Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme als auch der Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse melden zum Jahreswechsel bedeutende Veränderungen. Neben der Umfirmierung des QKE e.V. in EPPA Deutschland e.V. wird die Gütegemeinschaft künftig von einer neuen Geschäftsleitung geführt. Was sich dabei verändert und wie sich beide Bonner Institutionen auf die zukünftigen Aufgaben vorbereiten, darüber wollen wir hier berichten.


Der Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse wird zu EPPA Deutschland e.V.


Wie von der Mitgliederversammlung im Mai 2023 beschlossen, hat sich der Qualitätsverband (QKE e.V.) zum Jahresende in EPPA Deutschland e.V. umbenannt. Der QKE, 1963 in Köln gegründet mit Sitz in Frankfurt am Main, hat in seinem langjährigen Wirken viele Gütegemeinschaften auf den Weg gebracht, um mittels der RAL Gütesicherung die Qualität von gütegesicherten Kunststofferzeugnissen für Verarbeiter und Verbraucher nachweisbar zu machen. Die letzte Bildung einer Gütegemeinschaft fand zuletzt 2009 mit der Ausgliederung und Verselbständigung der Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme statt. Danach setzte der Qualitätsverband seine Schwerpunkte in der nationalen und europäischen Normung, der Öffentlichkeitsarbeit und der Projektarbeit für den europäischen Dachverband EPPA fort. Diese Aufgaben werden künftig unter dem Namen von EPPA Deutschland fortgesetzt, um die Anliegen der Systemhäuser mit gleicher Intensität in Deutschland zu vertreten.


Vorstände und Geschäftsleitung von Gütegemeinschaft und EPPA Deutschland. V.l.n.r.: Dr. Michael Stöger (Vorsitzender GKFP), Dr. Heyo Schmiedeknecht (langjähriger Vorsitzender des QKE e.V.), Gerald Feigenbutz, Dirk Richard Schmidt (GF GKFP), Patrick Seitz (Vorsitzender EPPA Deutschland).


Historisch hatte sich EPPA 2012 aus dem Verband Kunststoff verarbeitende Industrie EuPC aisbl herausgelöst und als rechtlich selbstständige Interessenvertretung der Systemhäuser EPPA ivzw erfolgreich in Brüssel etabliert. Branchenrelevante Themen, beispielsweise mit der Europäischen Kommission, können somit in direktem Kontakt behandelt werden.


Dass die Interessenvertretung für langlebige Kunststofferzeugnisse gerade im Baubereich notwendig ist, zeigt die augenblickliche Diskussion um CO2 Emissionen, Lebenszyklusbewertungen und potentielle Recyclingquoten, um nur einige der Topthemen zu benennen. Dies betrifft nicht nur Fragen rund um den Werkstoff PVC, wie es bisher der Fall war, sondern vielmehr das Bauprodukt Kunststofffenster als solches. Dabei geht es vorrangig um dessen Einordnung in Kreislaufwirtschaft, Bauproduktenverordnung und in den geplanten digitalen Produktpass. Hinzu kommen Normungsmandate der Europäischen Kommission, ein Regulierungsinstrument, das in der Regel von Delegierten aus Industrie, Handel, Gewerbe und den Fachkreisen bearbeitet wird. Ferner stehen die Themen Renovierung und Gebäudezertifizierung ganz oben auf der Agenda. Diese Aufgaben mit allen Beteiligten zu koordinieren, ist die vordringliche Aufgabe von EPPA Deutschland, die Gerald Feigenbutz noch für eine Übergangszeit begleiten wird.


Nachhaltiges Bauprodukt Kunststofffenster: Die Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V. stellt sich der Herausforderung.


Mit dem neuen Jahr geht auch ein Wechsel in der Geschäftsleitung einher. Auf Gerald Feigenbutz (66), der die Geschäfte der Gütegemeinschaft in den vergangenen 16 Jahren führte, folgt Dirk Richard Schmidt (52).


Vorstandsvorsitzender der Gütegemeinschaft Dr. Michael Stöger und der neue Geschäftsführer, Dirk Richard Schmidt.


Dirk Richard Schmidt war vor seiner Tätigkeit für die Gütegemeinschaft als stellvertretender Geschäftsführer mit dem Kompetenzfeld Verwaltung und Support sowie als Bereichsleiter IT, Infrastruktur, Services und Mitgliederverwaltung bei der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf tätig. Er kann eine langjährige Berufserfahrung in der kaufmännischen Verwaltung und im Rechnungswesen, im IT-Management und in der Immobilienwirtschaft nachweisen.


„Ich blicke optimistisch und mit Vorfreude auf die kommenden Aufgaben. Als kommunikationsstarker Netzwerker, mit langjähriger Expertise in der Digitalisierung bestehender und neuer Prozesse freue ich mich, gemeinsam mit den Mitarbeitern und deren ausgeprägtem fachlichen Wissen, die Geschicke des Verbandes in die Zukunft zu führen“, so Dirk Schmidt.


So will er verstärkt die Digitalisierung der Prozesse in der Gütegemeinschaft vorantreiben und Branchenprojekte, die dritte Säule der Gütegemeinschaft, fortsetzen. Neben den technischen Themen sind das vor allem Aufgaben aus den Bereichen Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR).


Dr. Stöger möchte dem neuen Geschäftsführer auf den Weg geben: „Zeigen Sie gerne Gestaltungswillen, eine feste Rolle in unserer Branche, die weiterhin von großer Akzeptanz geprägt ist, ist bereits gegeben.“


Für die Zukunft hat sich die Gütegemeinschaft ambitionierte Ziele gesetzt, die sie im Rahmen eines Workshops auf vier Strategiesäulen stellte.  Diese sind eine international wirkende und effiziente Gütesicherung, Expertise und faktenbasierte Kompetenz in allen Fragen des Kunststofffensters, Nachhaltigkeit und eine zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit. Letztere setzt verstärkt auf digitale und soziale Medien, um auf die Vorzüge des Gütezeichens als europäische Gewährleistungsmarke aufmerksam zu machen.


Mit der Neuausrichtung von EPPA Deutschland und Gütegemeinschaft stellen Komponentenhersteller und Systemgeber das Bauprodukt Kunststofffenster bzw. Kunststofftür in den Fokus ihres Handelns. Sie sehen ihre Rolle darin, Ansprechpartner für deren Belange zu sein und diese Position auszubauen und zu festigen. Die Gütegemeinschaft spielt eine tragende und treibende Rolle für die Branche, auf Augenhöhe mit den Branchenverbänden. Entsprechend den Regeln akkreditierter Stellen setzt die Gütegemeinschaft darauf, ihre Neutralität sicherzustellen und ihre Kompetenz weiter zu stärken.


Mit der nun erfolgreich umgesetzten Strukturänderung ist die Branche gut auf die vielfältigen Aufgaben vorbereitet und wünscht allen Akteuren ein gutes Gelingen und Freude an der Arbeit.


Gerald Feigenbutz, Dezember 2023

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